Adler sichern zwei Punkte gegen top ausgebildete Coburger

Dünner 34:32-Sieg auch dank Torhüterleistung | Saisonvorbereitungen laufen an | Neuzugang auf der Schlüsselposition Kreis

Regensburg – „War das eine Nummer“, auch Minuten nach dem gerade haudünn mit 34:32 gewonnenen Spiel gegen HSC 2000 Coburg II war Adler-Trainer Kai Uwe Pekrul zwischen Erleichterung, Respekt vor der gegnerischen Leistung und Stolz auf die eigene Truppe hin- und hergerissen. „Wenn die Coburger vernünftige Torhüter hätten, würden sie in der Liga alles wegputzen“, schob Pekrul nach. Alle Leistungsträger lieferten am Samstag ab, insbesondere Torhüter Lars Göbel, der zwei Siebenmeter parierte und selbst zwei Treffer im verwaisten Tor der Franken platzieren konnte.
Wer jemals Handball gespielt hat, musste beim Spiel am Samstag Abend begeistert sein – von beiden Mannschaften. Innenpfosten-Treffer, relative Sprunghöhen jenseits der 150 Zentimeter, Athletik und Dynamik sowie Dramatik in den Duellen zwischen Spielern und Torhütern, all das bekamen die leider wenigen Zuschauer zu sehen. Dabei präsentierte Coburg eine Truppe zwischen Alt-Internationalen dem spanischen Ex-Nationalspieler Jonathan Riviera, der eine blitzsaubere Abwehrstrategie steuerte und echten Hoffnungsträgern wie dem 20-jährigen Julius Siegler, der regelmäßig in der Bundesliga aufläuft und den Regensburgern zehn Buden vom Feinsten einschenkte. Wäre da nicht der Kampfgeist der Adler, die sich gegen alles stemmte, was aus Coburg kam. Hinten angefangen war es bemerkenswert, was Stammtorhüter Lars Göbel ablieferte. Unerschrocken parierte er, was haltbar war, inklusive zweier Siebenmeter. Dass er sich mit zwei präzisen Fernwürfen des aufgrund Unterzahl nicht besetzten Coburger Tor in die Torschützenlisten eintragen konnte, war das Sahnehäubchen seiner Samstagsleistung.

Auch wenn die Coburger schnell erkannt hatten, dass das Spiel über Bastian Simbeck läuft und ihn über Manndeckung versuchten auszuschalten, zeigte sich dieser von bester Spiel- und Torlaune und erzielte allein acht Treffer. Durch diese kurze Deckung entstanden Räume für die restlichen Adler. „Diese 5:5-Situation kennen wir gut aus dem Training“, zwinkerte Trainer Pekrul, die in der Regel im Training nie mit Sechs gegen Sechs üben kann, weil der Kader noch zu klein ist. Johannes Simbeck (5), Konstantin Singwald (7) und ein wiedererstarkter Valentin Deml (6) trugen das Gros des Torebudgets bei, was aber die Leistung der weiteren Spieler nicht schmälern soll. „Gewonnen haben wir gegen die mächtigen Coburger als Team“, lobte Pekrul. Wenn alle restlichen Saisonspiele, vor allem das Rückspiel gegen „Dauersieger“ HT München, gewonnen werden, ist das von Adler-Geschäftsführer Simon Dillinger ausgegebene Saisonziel fassbar.

Neuverpflchtung Kreisläufer Marius May aus Mainburg

Zwischenzeitlich ist im Trainingsbetrieb das erste neue Gesicht für die neue Saison aufgelaufen: Marius May, Kreisläufer des TSV Mainburg, stößt zu den Adlern. May, Jahrgang 1992, sagt über sich selbst: „Ich liebe die Defensivarbeit und bin ein sehr physischer Spieler, was mir in der Abwehr, aber auch im Angriff auf meiner Position als Kreisläufer sehr viele Vorteile bringt.“ Trainer Pekrul fehlt bislang ein solcher „Mann fürs Grobe“. Mit den Adlern will der 30-Jährige in die dritte Liga aufsteigen bzw. und noch einmal auf höchstem Niveau in Bayern Handball spielen.

Im Hintergrund des Spielgeschehens zieht derweil Adler-Geschäftsführer Simon Dillinger die Strippen für die nächste Spielzeit. Er hat nach wie vor die Option 3. Liga fest vor Augen. Derzeit laufen die Gespräche mit den sportlichen Leistungsträgern der noch bis 20. Mai dauernden Aufstiegsrunde. Mit der Neuverpflchtung von Kreisläufer Marius May aus Mainburg ist ein erstes Zeichen gesetzt. Sicher mit an Bord ist wieder der Mannschaftsverantwortliche Flo Wuka, der sehr viel Ruhe rund um Trainings- und Spielbetrieb gebracht hat. Für 2023/24 ebenfalls dabei wird PR-Spezialist Hans-Christian Wagner sein, der für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeichnet. Der Fokus seiner Arbeit wird ein Stück weit mehr auf die Vermarktung abzielen sowie auf die Schnittstellen Netzwerk, Spieltagsabläufe und Abstimmung mit der Handballabteilung der SG Regensburg. Einen kleinen Aufruf muss Simon Dillinger für die physiotherapeutische Betreuung starten. Die bisherige „Physio“ Lucia Schweinsthal folgt einer anderen sportlichen Herausforderung und muss zeitnah ersetzt werden. Bewerbungen sind herzlich willkommen.

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