Adlern fehlt in Günzburg Mischung aus Glück und Konsequenz

Regensburger verlieren vor über 1.000 Zuschauern in Schwaben mit 30:31

Regensburg – „Aus meiner Sicht wäre ein Unentschieden für uns verdient gewesen“, hadert Adler-Trainer Benjamin Herth weder mit den Schiedsrichtern noch dem Schicksal, sondern eher mit der Konsequenz der eigenen Chancenauswertung. Am Ende hieß es beim VfL Günzburg 30:31 aus Regensburger Sicht. 16:16 hatte es zur Halbzeit gestanden. Jetzt konzentrieren sich die Domstädter auf die drei Trainingseinheiten in dieser Woche und auf das Heimspiel am Samstag gegen den Drittplatzierten TG Landshut.

„Wenn man mit einem Tor verliert, kann man so ziemlich jede Szene heranziehen“, analysiert Adler-Coach Herth das Samstagsspiel mit etwas Abstand, „aus meiner Sicht waren einige 1:0-Konter von Günzburg schmerzhaft.“ Er hätte sich eine bessere Chancennutzung, mehr zwingende 1:1-Situationen und ein besseres Zeitstrafen- und Siebenmeter-Verhältnis gewünscht. Fünf Mal mussten die Adler außertourlich auf die Bank, nur zwei Mal die Schwaben. In der 45. Minute sah Dario Feuerriege „Rot“ gegen den VfL-Shooter Kilian Weigl, der zehn Tore zum Ergebnis beitrug. Günzburg erhielt vier Strafwürfe, Regensburg nur einen, den Tom Wuka sicher verwandelte. „Zu viele technische Fehler“ hätten, so der 30-jährige Regensburger Routinier, am Ende zur Niederlage geführt.

Die Günzburger hatten die über 1.000 Zuschauer starke Heimkulisse im Rücken und die breitere Bank, respektive mehr Wechselmöglichkeiten. „Uns sind am Ende etwas die Kräfte ausgegangen“, führt Johannes Simbeck die personell dünner Rückraumbesetzung an. Erfreulich, dass mit Lukas Heinle (2 Tore) und Stephan Klenk zwei bekannte Adler in der „Ersten“ aufliefen. „Die beiden sind Typen, die jetzt auch viel mittrainiert haben und gut ins Team passen“, attestiert der Trainer den hohen Integrationsgrad der Beiden.

In der Abwehr verfolgten die Regensburger konsequent eine 6:0-Konstellation, „über weite Strecken mit guten Lösungen gegen die Günzburger Auftakthandlungen“, so der Trainer, „das Problem waren immer wieder individuelle 1:1-Aktionen.“ In einer offensiveren Form wären die zu verteidigenden Räume noch größer geworden. „Niederlage analysieren, schnell abhaken und dann die Hinweise aus dem Günzburg-Spiel mit Vorfreude auf das nächste Topspiel bearbeiten“, gibt Benjamin Herth die Devise für die Trainingswoche aus. Am Samstag um 17:30 Uhr gastiert die Tabellendritte TG Landshut in der Kerschensteiner Halle.

Die Niederbayern haben zwei Spiele weniger als die Adler auf der Uhr und nur einen Minuszähler weniger. Um die Spitze in der Bayernliga zu behaupten, ist ein Heimsieg die einzig wahre Option.